Heinzelmännchen, die eine Wohnung über Nacht blitzblank schrubben, sind und bleiben ein Wunschtraum. Doch eine clevere Checklist für den Frühjahrsputz reduziert den Zeitaufwand. Und wer bei Putzmitteln auf biologische Alternativen setzt, hält die Wohnung sauber – und die Umwelt auch.

 Vielleicht liegt es an den wärmenden Sonnenstrahlen, vielleicht an der generellen Aufbruchs–stimmung im Frühling. Sobald die ersten Schneeglöckchen auf den Wiesen blühen, überkommt sogar Putz-Muffel das Bedürfnis, ihre Wohnung auf Vordermann zu bringen.

Wer allerdings wild drauflosputzt, macht sich die Arbeit unnötig schwer. Sorgen Sie daher mit einem Putzplan dafür, dass alle Flächen nach System gereinigt werden.

Den Anfang machen Fenster und Vorhänge. Danach sollten Sie, Zimmer für Zimmer, alle Möbel von den Wänden wegrücken, damit Sie mit Staubsauger, Wischmopp und feuchten Mikrofasertüchern auch in die finstersten Ecken kommen.

Dabei gilt Großmutters „Großreinemachtag-Putzregel“:

  • Zuerst von oben nach unten.
  • Dann von hinten nach vorne.
  • Zuletzt von links nach rechts.

So stellen Sie sicher, dass bereits geputzte Flächen nicht wieder durch aufgewirbelte „Wollmäuse“ oder herunterrieselnden Staub verschmutzt werden.

Nützen Sie die Gelegenheit, um auszumisten und sich von Altlasten zu befreien – damit schaffen Sie neben dem Frühjahrsputz gleich neue Ordnung in Ihren vier Wänden (Werfen Sie Ballast ab!).

 

Bei Putzmitteln gilt: Weniger ist mehr! 

Keine Frage: Sauberkeit ist eine Voraussetzung für hygienisches Wohnen. In vielen Haushalten gibt es unzählige Reinigungsmittel, die strahlenden Glanz und dauerhafte Schutzwirkung versprechen. Doch die Skepsis vieler KonsumentInnen steigt: Kann ein Produkt, das ohne Kraftaufwand in Sekundenschnelle auch den ältesten Schmutzfleck entfernt, für Mensch und Umwelt verträglich sein? Und ist duftende Frische tatsächlich ein Beweis für porentiefe Sauberkeit?

Tatsache ist: Einen Haushalt ganz ohne Chemie – den gibt es nicht. Die Anwendung von Spezialreinigern ist bei unachtsamer Dosierung allerdings mit beträcht­lichen Umweltbelastungen und Risiken für die Gesundheit verbunden. Die Gefahrenhinweise auf den Verpackungen sprechen eine deutliche Sprache.

Profis in Sachen Gesundheit und Umweltschutz raten daher zu einem „Fünfergespann“ – idealerweise mild, ökologisch und in sparsamer Dosierung:

  • Allzweckreiniger für alle Oberflächen und Böden
  • Sanitärreiniger für Bad und Toilette
  • Handgeschirrspülmittel und/oder Seifen
  • Essig (Haushaltsessig, Essigessenz, Holzessig)
  • Scheuermilch für Verkrustungen

Generell gilt: Nachhaltige Reinigung basiert auf den Faktoren Zeit, Temperatur, Chemie und mechanische Kraft. Wenn Sie die Chemie reduzieren wollen, müssen Sie andere Faktoren verstärken: Meist genügt es, die verdünnte Lösung etwas länger einwirken zu lassen oder mechanisch mit einer Bürste nachzuhelfen. Damit reduziert sich auch der Verbrauch an Putzmitteln.

 

Zum Abschluss: Feuer & Duft

Der Großkampftag „Frühjahrsputz“ ist überstanden? Dann gönnen Sie sich zum Abschluss ein sinnliches Reinigungsritual der besonderen Art: Gehen Sie mit einer Räucherschale durch die Wohnung – die Zutaten dafür gibt’s u.a. in Drogeriemärkten und übers Internet. Ob Sie zu Weihrauch oder Sandelholz greifen, zu Salbei, Rosmarin oder einer Mischung aus Kräutern, Pflanzen und Blüten – die Wirkung ist dieselbe: Geräucherte Räume haben eine klare, helle Ausstrahlung und ein hohes Energieniveau, das sich auf alle BewohnerInnen überträgt.

 

Werfen Sie Ballast ab!

Mehr als 10.000 Gegenstände finden sich in einem durchschnittlichen österreichischen Haushalt. Viele davon gekauft, um Zeit zu sparen. Jetzt stehen sie im Weg. Und fressen Zeit, weil sie gereinigt, gewartet, gepflegt werden wollen.

Wir horten Geräte, die wir nicht mehr verwenden. Geschenke, die selbst zum Weiterschenken zu hässlich sind. Jede Menge Krimskrams. Und Papier. Vor allem Papier.

Da hilft nur mehr, beim Frühjahrsputz die Ärmel aufkrempeln und brutal ausmisten. „Space clearing“ nennen das die Amerikaner. Um Platz für Neues zu schaffen. Vor allem aber, um Raum zu gewinnen. Denn eine Überfülle an Dingen erzeugt Stress. Stellen Sie sich daher bei jedem Gegenstand, den Sie im Laufe des Frühlingsputzes reinigen, diese 5 Fragen:

  • Wussten Sie, dass Sie ihn hatten, ehe Sie ihn in die Hand genommen haben?
  • Haben Sie ihn in den letzten 24 Monaten benützt?
  • Könnten Sie ihn notfalls wiederbeschaffen – und wäre es die Mühe wert?
  • Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn Sie ihn entsorgen?
  • Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt?

Falls Ihnen das zu mühsam ist, gilt als Faustregel: Alles, was zwei Jahre lang nutzlos war, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die nächsten zwanzig Jahre noch sein.

 

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