An warmen Frühlings- und Sommertagen werden alle Freiflächen zum erweiterten Lebensraum. Ob Balkon oder Terrasse, für die Urlaubsstimmung ist selbst die kleinste Terrasse groß genug. Mit ein paar Tricks wird der Bereich auch ohne grünen Daumen zum blühenden Paradies.

 

Anna M. del Medico, Herausgeberin des „Garten Guide“, sagte einmal: „Wer einen Garten pflanzt, legt die Saat zum Glück.“ Tatsächlich stehen in 98 von 100 österreichischen Haushalten Zimmerpflanzen, und drei Viertel aller privaten Bereiche im Freien werden begrünt. Denn der Garten und seine „kleinen Geschwister“ – begrünte Balkone, Terrassen und Loggien –, kann man durchaus als Luxus in unserem Alltag bezeichnen. Wer freut sich nicht über willkommene Pausen im „grünen Wohnzimmer“, oft auch „Balkonien“ genannt?

 

Wenig Arbeit – viel Vergnügen

Nicht jede/r ist von Natur aus mit einem grünen Daumen gesegnet und viele haben einfach keine Zeit oder Lust, stundenweise in der Erde zu buddeln, Pflanzen zu beschneiden und Pflanzenschädlinge loszuwerden.

Daher sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine grüne Umgebung einerseits eine genau Vorstellung davon haben, wie der Balkon bzw. die Terrasse aussehen soll, und andererseits Pflanzen, die auch bei wenig Pflege wachsen und gedeihen. Punkt eins ist natürlich eine Frage des Geschmacks: Wollen Sie ein buntes Naturparadies oder soll es nach frischen Kräutern riechen? Wollen Sie duftende Blumen oder vielleicht sogar selbstgezogene Paradeiser ernten? Die Antwort hängt nicht zuletzt davon ab, wie viel Zeit man investieren will. Kräuter sind ideal für Neo-Gärtner, weil sie sich problemlos ziehen lassen und nicht viel Pflege brauchen. Balkonblumen sind schon ein bisschen schwieriger zu handhaben, und wer gar Bäume und Sträucher um sich haben möchte, braucht Zeit und am besten auch professionellen Rat.

 

Profi-Tipps und Bewässerungshilfen

Tipps vom Profi sind auf jeden Fall willkommen, auch wenn man „nur“ ein paar Blumenkisten füllt und Kübelpflanzen wie Oleander oder Olivenbäume aufstellt. Im Gartencenter oder der Gartenabteilung eines Baumarktes helfen Experten bei der Auswahl der richtigen Pflanzen, nämlich Pflanzen, die am richtigen Standort sind. Das heißt, keine schattenliebenden Pflanzen in die Sonne, keine „Sonnenkinder“ in den dunklen Schatten.

Was die Arbeit ebenfalls erleichtert, sind Blumenkästen mit Wasserspeicher. Denn ein heißer Sommer bringt auch Balkongärtner ins Schwitzen, wenn sie ständig gießen und die Pflanzen aufgrund der dünnen Erdschicht in den Töpfen trotzdem noch durstig sind. Hier empfehlen sich zum Beispiel automatische Bewässerungssysteme, die man an die Wasserleitung anschließen kann. Über sogenannte „Tropfer“ wird dann das Wasser direkt zu den Wurzeln geleitet. Wer mehr investieren kann und will, greift zu Bewässerungsanlagen mit Mikroelektronik – sie sind nicht nur zeitlich zu steuern, sondern auch mit einem Feuchtigkeitsfühler ausgerüstet und regulieren so den Wasserfluss.

 

Damit „Balkonien“ zur Urlaubsoase wird, wo nicht die Gartenarbeit, sondern der Genuss im Vordergrund steht, ist eine clevere Pflanzenauswahl angesagt. Alle jene, die also möglich wenig an Zeit und Aufwand investieren wollen, sollten sich für Pelargonien und Petunien, Efeu und Vergissmeinnicht, Fleißiges Lieschen, Männertreu oder Fuchsien entscheiden. Oder – bei den Kübelpflanzen – für Korallenstrauch und Palmlilie, Lorbeer, Hanfpalme und Oleander. Dennoch muss man bedenken, dass Kübelpflanzen meist mehrjährig sind und daher einen geeigneten Überwinterungsraum benötigen. Kräuter sind dagegen absolut pflegeleicht – vor allem, wenn man sie nicht selbst aussät sondern schon vorgezogen im Topf kauft. Petersilie und Schnittlauch brauchen ein wenig mehr Pflege, aber Basilikum, Kresse, Ringelblume und Zitronenverbene lassen sich locker für jeden „Garten-Anfänger“ betreuen. Besonders attraktiv sieht das bekömmliche Grünzeug in so genannten Kräutertöpfen aus, die in Etagen bepflanzt werden: ganz unten feuchtigkeitsliebende Kräuter wie Minze, ganz oben trockenheitsliebende Kräuter wie Thymian und Basilikum.

 

(Ungebetene) Gäste aus der Natur gehören dazu

So sehr wir es lieben, uns die Natur in Form von Blüten und Blättern ins „grüne Wohnzimmer“ zu holen, so ungern sehen (und spüren) wir die dazugehörigen tierischen Mitbewohner wie Blattläuse oder Spinnmilben, Schnecken oder Ameisen. Bei der Bekämpfung der kleinen Plagegeister gilt grundsätzlich: Rechtzeitig vorbeugen, gezielt bekämpfen und im Fall des Falles mit so viel Bio wie nötig und so wenig Chemie wie möglich unschädlich machen. Mittlerweile sind viele biologische Spritzmittel im Handel erhältlich, aber es gibt auch Helfer aus dem Tierreich: Marienkäfer & Co. vertilgen mit Vorliebe pflanzenschädigende Insekten und liefern zur üppigen Flora auch noch die sortentypische Fauna.

Und was fehlt sonst noch im eigenen Garten Eden? Natürlich die passende Ausstattung mit Balkon- und Terrassenmöbeln! Das können klassische Teakholzsitzgruppen – edel, aber etwas aufwändig in der Pflege – sein oder Möbel im Landhausstil oder aus Korbgeflecht. Auf jeden Fall sollten alle Teile wetterfest sein, aus Kunststoff oder Metall. Und mit dazu passenden Accessoires – vom großen Glaswindlicht oder romantischen Laternen über bunte Pölster und Decken auf den Sitzmöbeln bis hin zu witzigen Gießkannen aus Kunststoff oder Zink – wird „Balkonien“ zu jeder Zeit zum besten Urlaubsort.

 

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