Das Wohnzimmer mit frischem Quellwasser reinigen, ein paar Möbel umstellen, ein Glockenspiel aufhängen – und schon wird die Wohnung zum Energiezentrum? Was zu schön klingt, um wahr zu sein, entlockt Feng Shui-Anhängern nur ein wissendes Lächeln. Denn sie sind überzeugt: Wo das Chi frei strömen kann, steigt auch die Lebensqualität. Und die zeigt sich in Harmonie und Wohlbefinden.

Menschen im Westen können oft nicht genau sagen, warum sie sich in einer Umgebung zu Hause fühlen und in einer anderen nicht. In Asien gibt es für dieses Phänomen eine einfache Erklärung. Es ist Chi, die universale Lebensenergie, die nicht nur in und zwischen Menschen fließt, sondern auch in allem, was uns umgibt. Und hier kommt Feng Shui (Wind & Wasser) ins Spiel, die Kunst, den Energiefluss und seine Wirkungen an einem bestimmten Ort festzustellen und so weit auszugleichen, dass ein harmonisches Ganzes entsteht. Eine falsche Wohnraumgestaltung kann die seelische Balance stören und die Lebensenergie der Bewohner schwächen, weil das Chi nicht frei strö

men kann.

 

WOHNEN IN HARMONIE

„Fließende Energie ist Lebenskraft“, lautet daher die wichtigste Feng Shui-Regel, und sie gilt nicht nur für den Körper: Auch in den einzelnen Zimmern einer Wohnung sollte das Chi fließen können, damit es nicht zu Energiestaus und zu Blockaden kommt, die die Harmonie eines Raumes stören. Gelenkt wird das Chi unter anderem durch die Anordnung der Möbel und durch spezielle Accessoires, aber auch durch den gezielten Einsatz bestimmter Farben, das Aufstellen von Blumen oder das Verdecken von Kanten und Ecken. Dabei gilt: Je schwungvoller das Chi fließen kann, umso besser ist die Atmosphäre in einer Wohnung und umso wohler fühlen sich ihre Bewohner.

Bevor Sie Ihre Wohnung neu dekorieren und in ein echtes Energiezentrum verwandeln, sollten Sie sich Luft schaffen, indem Sie 1. entrümpeln, 2. reinigen und 3. räuchern. Überladene Regale, Zeitschriftenstapel, Wäscheberge in der Ecke oder ein ewig aufgeklapptes Bügelbrett samt Ablage – das alles führt zu Energiestaus.

Räumen Sie nicht nur auf (und um), sondern starten Sie eine konsequente Entrümpelung: Sie werden st

aunen, wieviel Platz Sie auf einmal für Neues haben – und die Lust aufs Putzen kommt dann ganz von selbst. Wenn alle Zimmer aufgeräumt und sauber sind, wird zum Abschluss auch noch der „unsichtbare Schmutz“ entfernt. Denn alles, was in einer Wohnung über Jahre hinweg gesagt und getan wurde, ist laut Feng Shui in den Zimmerwänden, Möbeln und Gebrauchsgegenständen gespeichert.

Ein ebenso einfacher wie anregender Weg ist die energetische Reinigung mit Düften und Tönen: Verbrennen Sie getrockneten Salbei in einer Räucherschale, besprühen Sie den Raum mit frischem Quellwasser und tanzen Sie zum Klang von Glocken, Zimbeln oder Klangschalen von Wand zu Wand – Sie müssen ja niemanden dabei zuschauen lassen!

 

EIN FEST FÜR ALLE SINNE

Energetisch gesehen ist die Wohnung nach dieser Prozedur emotional unbelastetes Neuland und offen für „good vibrations“. Die werden nicht nur von Ihnen und Ihrer Familie ausgestrahlt, sondern – siehe oben – auch von allen Möbeln und Dekorationsstücken, die sich im Zimmer befinden.

Raumstyling à la Feng Shui heißt daher, ganz bewusst Farben, Töne, Materialien und Formen einzusetzen, die für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgen – z.B. gläserne Kerzenständer, eine Vase, die immer wieder mit frischen Blumen gefüllt wird, Bilder, in denen Sie sich träumend verlieren können oder Dekorationsstücke, mit denen Sie positive Erinnerungen verbinden. Sie können aber auch die energetische Kraft von Pflanzen und Kristallen, Windspielen und Mobiles nutzen, um jeden Raum mit positivem Chi zu füllen.

Neben den allgemeinen Regeln gibt es für jedes Zimmer einer Wohnung spezielle Feng Shui-Tipps, die sicherstellen sollen, dass der Raum möglichst frei von Energieblockaden bleibt. Betrachten Sie Ihre Wohnung doch einmal aus diesem Blickwinkel und geben Sie dem Chi eine Chance, ungestört zu fließen. Einen Versuch ist es in jedem Fall Wert. Und für alle, die trotzdem skeptisch sind, gilt: Nützt´s nichts, schadet´s nichts.

 

5 ZIMMER – 5 TIPPS

Wohnzimmer: Stellen Sie Sofas und Sessel möglichst mit der Rückseite zur Wand und mit Blick zur Zimmertüre – das vermittelt ein Gefühl von Sicherheit.

Schlafzimmer: Alles, was Unruhe und Aktivität symbolisiert (vom Bücherschrank über den Comp

utertisch bis hin zum Fernseher) ist im Schlafzimmer tabu.

Kinderzimmer: Wählen Sie lebhafte Wandfarben, wenn Ihr Kind sehr schnell müde wird und beruhigenden Farben, wenn Ihr Kind sehr aktiv ist.

Küche: Neben dem Herd sollten keine anderen Geräte stehen (Kühlschrank, Geschirrspüler …). Notfalls können Sie einen symbolisch „trennenden“ Holzlöffel zwischen den Geräten anbringen.

Bad: Sorgen Sie für Ordnung (Kosmetika, Handtücher etc. hinter verschlossene Türen) und schließen Sie immer den WC-Deckel, damit das Chi nicht über die Toilette abfließen kann.

 

 

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